Employee Engagement – Ihr Weg in eine gesicherte Zukunft

Employee Engagement

Employee Engagement kann, richtig eingesetzt, zu einem Schlüsselelement des Erfolges werden. Wer sein Unternehmen also wirtschaftlich vorantreiben möchte, sollte jegliche Aspekte, die die Mitarbeitenden betreffen, keinesfalls außer Acht lassen. Insbesondere die Arbeit im Homeoffice und die dadurch herrschende soziale Distanz sorgen dafür, dass die Unternehmensbindung der Mitarbeitenden zunehmend wichtiger wird. Denn es war noch nie so einfach, wie in der aktuellen, schnelllebigen und digitalisierten Wirtschaft, Talente abzuwerben und ihr im alten Betrieb erworbenes Wissen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Laut eines Bitkom-Berichts von Dezember 2020 arbeiten mindestens 25% aller Mitarbeitenden im Homeoffice und die Zahlen steigen stetig – eine beträchtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass Homeoffice vor zwei Jahren nur wenigen zugesprochen wurde. Doch was ist Employee Engagement genau? Was beinhaltet es? Und worauf sollten Unternehmen im Umgang mit Mitarbeitenden achten?1

Was ist Employee Engagement?

Employee Engagement (Deutsch: Mitarbeiterengagement) beschreibt die Verbindung zwischen Unternehmen und den dort angestellten Mitarbeitenden2. Laut der Employee Engagement Definition beschreibt das Konstrukt, wie motiviert die Angestellten sind, aktiv bei der Umsetzung und Realisierung von Unternehmenszielen mitzuwirken.

Die messbare3 und systematische Evaluation des Meinungsbildes innerhalb der Belegschaft lässt (Negativ-) Trends sichtbar werden und verschafft den Angestellten zusätzlich eine Art Mitspracherecht4. Unternehmen können also mithilfe des Employee Engagements Schwachstellen identifizieren5 und diese systematisch beheben. Somit wird die Produktivität des Unternehmens gesteigert und zusätzlich eine Stimme der Mitarbeitenden etabliert – die gesamte Unternehmens-Performance wird verbessert. Employee Engagement kristallisiert somit heraus, ob die eigenen Mitarbeitenden mit Herzblut und Motivation hinter den Aufgaben und Zielen des Unternehmens stehen oder ob sie eher die vorgegebene Zeit im Unternehmen absitzen, um am Ende des Monats ihren Lohn zu erhalten6.

„People want purpose and meaning from their work. They want to be known for what they’re good at. This is what drives employee engagement7.

Wie kann Employee Engagement gefördert werden?8

Doch Theorie und Praxis unterscheiden sich ja in den meisten Fällen. Wie sieht also eine gute Herangehensweise aus, um Employee Engagement im Unternehmen optimal zu fördern? Meist handelt es sich beim Erfragen von Mitarbeitermeinungen um regelmäßige online Fragebögen, welche per Mail an die Mitarbeitenden geschickt werden. Diese sind angehalten, sich die Zeit zu nehmen, um die Bögen ehrlich zu beantworten – anonym versteht sich. Die Fragen zielen darauf ab, verschiedene Bereiche zu beleuchten. Zum Beispiel geht es darum herauszufinden, worin das Ziel der Arbeit liegt und wie Employee Engagement dazu beitragen könnte. Anfänglich muss für die Bildung der Fragen geklärt werden, welche Daten schon zu Verfügung stehen und welche durch die Umfrage noch beschafft werden müssen sowie die Frage, ob eine Umfrage die richtige Datenerhebung für das eigene Unternehmen ist und wer die Daten mit welcher Methodik auswerten soll. Insbesondere Unternehmen mit einer hohen Wachstumsrate sollten sich regelmäßig ein Stimmungsbild unter den Mitarbeitenden einholen, um sicherzugehen, dass niemand während der Expansion untergeht oder zu Schaden kommt. Große Konzerne wie unter anderem Microsoft setzen beispielsweise oft auf indirekte statt direkte Datenauswertungen. Microsoft analysiert die Quantität des E-Mail-Verkehrs innerhalb der Abteilungen und wertet eine hohe Anzahl als Zeichen von Engagement und Arbeitszufriedenheit aus – doch, könnte es nicht auch pures Chaos in der Abteilung bedeuten? Facebook hingegen gibt an, Employee Engagement mithilfe von Mitarbeiterbefragungen auszuwerten, da sie somit mehr als doppelt so genaue Ergebnisse erhalten. Mithilfe dieser Daten ist es ihnen möglich, Kündigungen in bestimmten Unternehmensbereichen vorauszusagen und diese unter Umständen sogar zu vermeiden.

Um Mitarbeiterbefragungen sinnhaft zu gestalten, gibt es verschiedene Metriken, auf die Sie Acht geben sollten, um eine Auswertung zielführend durchführen zu können. Beispielsweise sollten sowohl Gefühle und Gedanken bezüglich der Arbeitsabläufe und des Unternehmens aus den Umfragen hervorgehen als auch Themen wie Unterstützung durch Führungskräfte, Motivation und generelles Commitment erfragt werden. Jeder dieser Bereiche sollte anschließend einzeln ausgewertet werden. Im Vergleich zu folgenden sowie vergangenen Monaten kann somit herausgefunden werden, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf herrscht. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, wie viele freiwillige Kündigungen eingegangen sind, denn bei einer zu großen Anzahl sollten in der Führungsebene alle Alarmglocken läuten. Dies kann ein Hinweis dafür sein, wie die Atmosphäre im Team wahrgenommen wird und wie geschätzt sich Mitarbeitende bei der Aufgabenverteilung fühlen. Außerdem ist, bezogen auf die Eigenkündigungen, die Dauer des Beschäftigungsverhältnisses von Bedeutung. Liegt die Kündigung schon nach kurzer Zeit auf dem Schreibtisch der Führungskraft, so ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Erwartungen an den Job keinesfalls erfüllt wurden. Auch die Abwesenheitsquote von Mitarbeitenden kann darauf hinweisen, dass Demotivation und mangelndes Engagement vorhanden sind – dies muss jedoch für jede Abteilung einzeln betrachtet werden. Auch regelmäßige Feedbackgespräche sind wichtig, um die persönlichen sowie beruflichen Ziele der Mitarbeitenden zu erfahren und sich nach dem aktuellen Stand der Realisierung dieser zu erkundigen. Denn nur so kann die Produktivität und das Commitment hinter einer Aufgabe zielführend erfragt werden: mit Kommunikation.9

Umfragen sollten also bestimmte Bereiche abdecken, um die gewünschten Informationen zu erhalten:10

  • Kognitiv.
    Wie sehen die Gedanken bezüglich des Unternehmens aus? Werden die Werte des Unternehmens verkörpert? Wie gut sind die jeweiligen Arbeitsprozesse strukturiert? Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten?
  • Emotional.
    Wie sieht die Gefühlslage bezüglich des Unternehmens und der zu leistenden Arbeit aus? Sind die Mitarbeitenden zufrieden? Wie gut funktioniert die Teamarbeit? Wie sehr fühlen sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt?
  • Verhaltensorientiert.
    Sind Engagement und Motivation während der Arbeit vorhanden? Liegt eine gewisse Loyalität gegenüber dem Unternehmen vor und würden Mitarbeitende das Unternehmen weiterempfehlen? Sind die Angestellten dazu bereit, über die üblichen Anforderungen hinauszugehen und ihr Bestes zu geben?

Es ist zusätzlich wichtig, die Bearbeitung der Umfragen so angenehm wie möglich zu gestalten, um viele Teilnehmende zu generieren – also kurzfassen! Dafür sollten Unternehmen entscheiden, welche Fragen Nice-To-Have sind und welche unbedingt beantwortet werden müssen.

Welche Faktoren beeinflussen das Employee Engagement?11

Schaut man sich verschiedene Unternehmen an, so fällt auf, dass einige Arbeitsplätze prädestinierter für ein höheres Engagement sind als andere. Das liegt meist an der Gestaltung der Räumlichkeiten und Begebenheiten. Eine angenehme Atmosphäre wird beispielsweise durch moderne Tools, ergonomische Möbel und separate Meetingräume unterstützt.

Außerdem trägt ein kompetentes Leadership maßgeblich dazu bei, wie sich das Stimmungsbild der Mitarbeitenden entwickelt. Arbeitnehmenden geht es darum, in dem was sie machen gut zu sein, Leistungen anerkannt zu bekommen und von den Führungskräften dafür wertgeschätzt zu werden. Es ist wichtig, ein gesundes Maß an Vertrauen seitens der Vorgesetzten geschenkt zu bekommen, um eigene Aufgaben selbstständig erledigen zu können. Mitarbeitende, die abwechslungsreiche Themengebiete bearbeiten, sind meist produktiver und motivierter, da sie den Sinn hinter ihrer Arbeit sehen. Außerdem ist es förderlich, wenn es persönliche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt.

Auch innerhalb des Teams ist es wichtig, sich gut aufgehoben zu fühlen. Unter den Mitarbeitenden sollte eine funktionierende und zielführende Kommunikation sowie ein gewisser Teamgeist vorherrschen, damit sich die Belegschaft wohlfühlt. Dafür ist es förderlich, wenn sie sich untereinander unterstützen und offen über Probleme reden können. Außerdem ist es maßgebend, dass Arbeitszeiten flexibel im Team gestaltet werden können und alle fair entlohnt werden.

Haupteinflüsse auf den Employee Engagement Index im Unternehmen:12

  • Zusammenarbeit
  • Kommunikation
  • Leadership
  • Verantwortung und Unternehmensethik
  • Unternehmenskultur/ Diversity
  • Kundenorientierung
  • Wachstum und Entwicklung der Mitarbeitenden
  • Fairness und Transparenz in Umgang und Entlohnung
  • Ideale berufliche Befähigung
  • Sicherheit im Unternehmen
  • Work Life Balance
  • Produktivität der Arbeitsprozesse

Welchen Einfluss hat Leadership auf Employee Engagement?13

Rund 70% des Engagements im Team ist davon abhängig, wie das Leadership gehändelt wird. Es sollte für Führungskräfte stets an erster Stelle stehen, wie sehr sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt und verstanden fühlen. Ihre Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass alle wissen, was genau erledigt werden muss. Dabei müssen alle im Team gleichermaßen unterstützt und verstanden werden. Außerdem ist es für das Arbeitsklima von Vorteil, wenn Mitarbeitende das Gefühl bekommen, dass die Führungskraft bei entstandenen Fehlern hinter einem steht. Weiterhin sollten Führungskräfte stets klarstellen, wohin die Aufgaben führen und welches Ziel verfolgt wird.  

Ferner ist es wichtig, Mitarbeiterengagement nicht als reine „HR-Sache“ anzusehen. Ist dies im Unternehmen der Fall, so sind jegliche Programme zu Mitarbeiterbindung hinfällig. In dem Fall wird das Employee Engagement weder von den Führungskräften anerkannt, noch wird es im Unternehmen erwartet, geschweige denn kommt es bei den Mitarbeitenden an. Das Resultat ist, dass Employee Engagement Strategien als fehlgeschlagen angesehen werden und Unternehmen jegliche Programme dazu vorzeitig abbrechen, ohne das gesamte Potenzial auszuschöpfen.

Employee Engagement ist ein ganzheitlicher Ansatz, der vom gesamten Unternehmen verstanden und praktiziert werden muss, um wirtschaftliche sowie persönliche Vorteile zu generieren.

Welche Vorteile hat ein gutes Employee Engagement?14 15

  • Sprachrohr für Angestellte
    • Höhere Arbeitszufriedenheit
    • Unternehmens-Trends identifizieren, annehmen und umsetzen
    • Probleme frühzeitig erkennen und Lösungsstrategien entwickeln
    • Fluktuation mindern
      • Bis zu 87% geringere Fluktuationsrate bei hoher Motivation im Unternehmen (Oxford Handbuch)
    • Unternehmensleistung und -produktivität steigern
    • Schnellere Weiterentwicklung
    • Prosoziales Verhalten
    • Höheres Commitment der Mitarbeitenden
    • Umsatzsteigerung bei hoher Motivationsquote
      • 20% mehr Produktivität
      • 41% weniger Abwesenheit
    • Positive Kundenmeinungen und -bewertungen

Welche Folgen hat Employee Engagement?

Studien haben bewiesen: motivierte Mitarbeitende arbeiten bis zu 22% produktiver. Was bedeutet das für Unternehmen? Mehr Profit!16 Wer dem Employee Engagement also zu wenig Bedeutung zuschreibt, läuft Gefahr, die Loyalität der Mitarbeitenden zu verlieren und die Fluktuation eher anzuregen als zu vermeiden. Für Führungskräfte ist es wichtig zu wissen, wie Arbeitnehmende bezogen auf das Unternehmen denken und fühlen, denn Commitment steht in direktem Bezug zum Unternehmenserfolg17. Eine einfache Rechnung: Hohes Employee Engagement führt zu einer Umsatzsteigerung und fördert das Wachstum. Regelmäßige Erfolge fördern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, welche dazu beiträgt, dass diese produktiver und effektiver arbeiten, was wiederum zu einem höheren Employee Commitment führt.18

Klar ist also, das Employee Engagement ist nicht zu unterschätzen und wer es ignoriert, wird die Konsequenzen über kurz oder lang zu spüren bekommen. Wenn Mitarbeitende nicht das Gefühl haben, im Unternehmen gehört zu werden, suchen sie sich andere Wege, um eine Stimme zu bekommen. Als Sprachrohr dienen ihnen oft Social Media Plattformen und Bewertungsportale19 – das könnte fatal für das Employer Branding sein! Daher sollten Unternehmen lieber früh genug in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, bevor es zu spät ist. Ein strategischer Employee Engagement Plan wird sich hier als vorteilhaft erweisen!

Quellen

[1][3][4][5][8][9][14][16][17] https://www.personio.de/blog/employee-engagement/

[2][10][11][12][15][18] https://www.qualtrics.com/de/erlebnismanagement/mitarbeiter/engagement/

[6][7][13] https://www.gallup.com/workplace/285674/improve-employee-engagement-workplace.aspx

[19] https://www.humanresourcesmanager.de/news/employee-engagement-5-trends-2019.html

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