Die Steigerung der Mitarbeitermotivation sollte im Fokus aller Führungskräfte stehen. Viele jedoch scheitern an dieser Aufgabe – und zwar kläglich. Ohne motivierte Mitarbeitende im Unternehmen, bleiben wirtschaftliche Ergebnisse aus. Vorgesetzte sollten als gute Vorbilder agieren und eine respektvolle Mitarbeiterführung anstreben, denn Respekt schafft den Grundstein gegenseitigen Vertrauens und Motivation im Unternehmen. Doch was ist Mitarbeitermotivation eigentlich? Welche Motivationsmethoden gibt es und wie motiviert man Personal richtig?
Vor jeder Anstellung sollten sich Vorgesetzte ausreichend Gedanken darüber machen, ob die vor einem stehende Person auch wirklich gut ins vorhandene Team passt oder nicht. Unstimmigkeiten im Team führen nämlich zu Missverständnissen und stören das allgemeine Arbeitsklima. Fühlen sich die eigenen Mitarbeitenden also nicht mehr wohl in ihrer Umgebung, so verlässt sie schnell die Motivation.
Was versteht man unter Mitarbeitermotivation?
Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon lautet die Mitarbeitermotivation Definition wie folgt: Mitarbeitermotivation ist die „Einflussnahme der Führungskraft bzw. des Unternehmens auf den Mitarbeiter, um diesen zu bewegen, sein Leistungsverhalten und/oder seine Leistungsergebnisse beizubehalten, weiterzuentwickeln oder (grundlegend) zu ändern“1.
Motivationsarten – Was treibt Mitarbeiter an?2
Generell lässt sich, bezogen auf die Motivation von Personal, zwischen zwei verschiedenen Motivationsarten unterscheiden. Die weit verbreitete extrinsische Motivation, welche durch externe Reize hervorgerufen wird und die intrinsische Motivation, die aus der eigenen Überzeugung folgt.
Bei der extrinsischen Motivation werden Anreize seitens der Unternehmen geschaffen, um die Leistung sowie die Motivation anzukurbeln. Man verspricht ihnen also etwas (Geld, Boni, Beförderungen, Status etc.) und löst es bei Erreichen des jeweiligen Ziels ein. Bei dieser Art der Motivation rückt die Arbeit an sich in den Hintergrund, da es vorrangig nur noch darum geht, die Belohnung abzustauben. Sicherlich erreichen Unternehmen damit eine kurzfristige und wahrscheinlich enorme Steigerung der Motivation und Leistung, jedoch kann diese Art der Belohnung nicht langfristig aufrechterhalten werden. Kritiker:innen der extrinsischen Motivation sagen, der Effekt sei der gleiche wie bei einer Droge – die Belohnung muss sich stetig steigern, um den gewünschten Effekt beizubehalten. Ebenfalls spricht man bei dieser Form der Motivation von einer Manipulation der Mitarbeitenden – man hält ihnen sprichwörtliche die Möhre vor die Nase, um schneller zu laufen.
Bei der intrinsischen Motivation sieht das Konzept gänzlich anders aus. Es geht darum Anreize zu schaffen, die die Mitarbeitenden von innen heraus motivieren. Je mehr Rückgrat und Freude hinter den Aufgaben stehen, desto anhaltender sind auch das Durchhaltevermögen und die letztendlichen Ergebnisse. Meist wird intrinsische Motivation dadurch gesteigert, dass Spaß an der Arbeit vorhanden ist oder einem viel Verantwortung von der Führungsebene zugesprochen wird. Außerdem lässt sich sagen, dass Menschen am effektivsten arbeiten, wenn sie einen Sinn und Zweck hinter ihrer Arbeit sehen, was ebenfalls zur persönlichen Erfüllung führt. Außerdem fördert es die Leistungsbereitschaft, wenn Mitarbeitende genau in dem Bereich eingesetzt werden, in dem sie die meisten Kompetenzen vorweisen können und wenn ihnen eine gewisse Entscheidungsfreiheit zusteht. All diese Punkte führen nicht nur zu besseren Leistungen, sondern auch zu einer langfristigeren Unternehmensbindung.
Was motiviert Mitarbeiter am meisten? 3
Es lässt sich auf jeden Fall sagen, um Mitarbeitende am effektivsten zu motivieren, müssen keine großen Summen in die Hand genommen werden. Es gibt drei Hauptkategorien, die am stärksten zur Mitarbeitermotivation beitragen:
- Ziele. Mitarbeitende sind meist stolz auf ihre Ergebnisse. Sie sind stolz, ein Projekt vor der Deadline erfolgreich beendet zu haben; zu sehen, was sie über einen Zeitraum hinweg geschafft haben.
- Zugehörigkeit. Der Kontakt zu anderen Menschen macht uns glücklich. So auch auf der Arbeit! Denn Erfolg ist nur dann schön, wenn man jemanden hat, mit dem man ihn teilen kann.
- Macht. Respekt, Status und Einfluss motivieren. Insbesondere in der Wirtschaft wollen Menschen aufsteigen und für ihren Werdegang respektiert werden.
Außerdem sind Lob und Anerkennung wichtig. Lob beschreibt hierbei die spontane Wertschätzung einer konkreten Sache – das kurze Schulterklopfen nach einem erfolgreichen Projekt. Die Anerkennung wiederum beschreibt eine generelle Haltung einer Person gegenüber. Sie strahlt Respekt aus und erkennt konstant abgelieferte Qualität an. 4
Bei beiden Motivationsmethoden ist es jedoch wichtig: es muss ernst gemeint sein. Ist ein Lob nicht aufrichtig und soll nur die momentane Leistung steigern, so ist hier auch wieder eine Form der Manipulation vorzufinden5. Je öfter das geschieht, desto weniger wird zukünftiges Lob ernst genommen und umso mehr sinkt die Leistung. Denn klar ist, regelmäßig motivierte Mitarbeitende stecken sich nicht nur höhere Ziele; sie erreichen diese auch öfter6.
Warum ist Mitarbeitermotivation wichtig?
Es wurden bereits einige Argumente aufgelistet, warum es sich für Unternehmen lohnt, ihre Mitarbeitende zu motivieren. Vor allem jedoch: Unmotiviertes Personal wird teuer! Denn je mehr Desmotivation im Unternehmen herrscht, desto teurer wird es7, da hochmotivierte Leute im Schnitt 34% mehr arbeiten als unmotivierte8. Meist liegt Desmotivation daran, dass die eigenen Ansprüche und Erwartungen nicht mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Hier wird ständig das Thema Homeoffice und flexibles Arbeiten laut9. Es könnte doch so einfach sein – oder?
Wie fördern Sie Ihre Mitarbeitenden? Mitarbeitermotivation Methoden und Tipps10:
Um Ihnen als Unternehmen etwas im Thema Mitarbeitermotivation unter die Arme zu greifen, haben wir Ihnen 10 Tipps zur idealen Mitarbeitermotivation zusammengestellt:
- Lob.
Loben ist immer gut und förderlich. Besonders zielführend und langanhaltend ist es jedoch, wenn man es vor versammelter Mannschaft ausspricht. Wenn die eigene Leistung vor allen vom Chef gewürdigt wird, so steigert das den Effekt nachhaltiger als bei einem normalen Mitarbeitergespräch unter vier Augen. Außerdem wirkt sich die positive Energie somit auf alle im Team aus. - Transparenz und Offenheit.
Führungspersonen sollten stets klare Aussagen treffen und sich für wichtige Entscheidungen, Meinungen von den Leuten einholen, die das entsprechende Knowhow besitzen. Mehrere Entscheidungsträger führen immer zu mehr Vertrauen in die jeweilige Entscheidung. - Vertrauen schenken.
Lassen Sie Ihren Mitarbeitenden Luft zum Atmen. Je mehr Freiheiten sie haben, desto besser werden meist die Ergebnisse. Außerdem sollte man ergebnisorientiert arbeiten und nicht jeden Zwischenschritt kontrollieren. - Fehlerkultur etablieren.
Fehler müssen erlaubt sein – Trial and Error! Denn nur wer nichts macht, macht keine Fehler! - Work-Life-Balance.
Das allseits bekannte Thema: Flexibles Arbeiten und Homeoffice sind essenziell bei einer positiven Mitarbeiterbindung. - Selbstbewusstsein stärken.
Geben Sie Ihren Mitarbeitenden das Gefühl, im Unternehmen genau sie selbst sein zu können. Wer stets klein gehalten wird, arbeitet auch nur auf Sparflamme. Ein Beispiel wäre hier der herrschende Dresscode. Sicher ist dies branchenabhängig; ist es jedoch machbar, so sollten Sie keinen Dresscode vorgeben – versuchen Sie Ihre Mitarbeitenden nicht zu verbiegen. - Kaffee.
Kaum zu glauben, aber kostenloser und köstlicher Kaffee trägt ebenfalls seinen Teil zur Motivation im Unternehmen bei. Schließlich ist es das Lieblingsgetränk der Deutschen. - Geld.
Wahrscheinlich der wichtigste Punkt beim Arbeiten – schließlich arbeitet keiner umsonst. Achten Sie auf Transparenz, Fairness und Aufstiegsmöglichkeiten. - Weiterbildungen.
Bietet ein Unternehmen Weiterbildungsmöglichkeiten an, so zeigt es den Mitarbeitenden, dass ihm die persönliche sowie berufliche Entwicklung der Einzelnen am Herzen liegt. - Arbeitsatmosphäre.
Einer der wohl wichtigsten Punkt bei der Motivation. Es geht darum, gerne zur Arbeit zu kommen, ein nettes Team zu haben und die Arbeit so schön wie nur möglich zu gestalten. Gemeinsame Meetings und Events können hier vorteilhaft sein.
QUELLEN
[1] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mitarbeitermotivation-52003
[2][7][9] https://www.personio.de/hr-lexikon/mitarbeitermotivation-aussergewoehnliche-leistung/
[10] https://www.pinetco.com/blog/mitarbeitermotivation-25-tipps-und-beispiele-die-effektiv-wirken